Wie ist die Idee entstanden?
Als Händler für Einwegverpackungen für die Gastronomie liegt die Transformation zum Hersteller von Mehrwegverpackungen nicht gerade Nahe. Daher möchte ich euch im folgenden Beitrag erläutern, welche Intention und Beweggründe hinter dieser Idee stecken und warum wir nicht mehr "nur" Händler sein wollten, sondern warum wir uns entschieden haben die Rolle des Herstellers einzunehmen.
Steuern aus Einwegverpackungsmüll?
Die Firma Sedullat vertreibt seit mehr als 40 Jahren Produkte für die Gastronomie, in erster Linie waren das Verbrauchsartikel, die nichts mit Nachhaltigkeit zu tun hatten. Das war in der damaligen Zeit auch ganz normal. In der 1990´er Jahren wurde dann "der grüne Punkt" eingeführt mit dem erstmals Unternehmen dazu verpflichtet worden für Verpackungsmüll eine Abgabe zu zahlen.
Darauf folgten dann in den weiteren Jahren meherer "Novellen der Verpackungsverordnung", die alle Themen um weitere Abgaben regeln, also wer eine Abgabe zahlen muss, welche Produktgruppen betroffen sind und vor allen welche Materialien wie hoch "besteuert" werden. Das sollte den Effekt haben, dass die Menschen weniger Müll durch höhere Abgaben produzieren sollten. Gewirkt hat das aber immer nur sehr kurzfristig, was sich auch in unseren Umsatzzahlen leicht wiederspiegelte.
Die Idee von Mehrwegbehältern in der Gastronomie
Um das Jahr 2015 kamen die ersten Unternehmen auf die Idee, dass die Kunden in der Gastronomie ja Mehrwegbehälter verwenden könnten, die die Gastronomen befüllen und dann an die Gäste rausgeben. Aber leider waren die Behörden noch nicht so weit, das alles durchzuwinken. Es kamen Fragen nach der Hygiene auf, wer sollte denn haften, wenn sich der Gast den Magen verdirbt; war der Behälter schuld, oder war das Essen nicht in Ordnung? All diese und weitere Fragen mussten erst Abschließend geklärt, damit alle wissen, unter welchen Bedingung die Verwendung von Mehrwegbehältern auch möglich ist.
Sedullat und DishCircle
Da wir schon seit den Anfängen dieser Ideen beobachtet haben, was sich so auf dem Markt tut, welche Konzepte entwickelt worden sind, welche Behälterformen, welche Rahmenbedingungen für die Gastronomen gelten, die Preisgestaltung, usw... Für meine Begriffe, war bisher kein Konzept überzeugend genug, dass ich mit meiner langjährigen Erfahrung in der Gastronomie sagen könnte: dieses Konzept ist für jeden der Beteiligten fair genug. Entweder war das pricing zu hoch, oder die angebotenen Behälter waren nicht optimal für die Gastro geeignet oder die Transparenz des Lebenszyklus war nicht plausibel genug.
Aus diesem Grund habe ich mich mit meinem Team zusammen gesetzt und überlegt, wie wir unseren Beitrag zur Verpackungsmüllvermeidung leisten können. Und dabei sind unsere DishCircles entstanden. Da wir einen Partner brauchten, der das Know-How in der Produktion von Behältern für Lebensmittel hat, haben wir uns an einen langjährigen Geschäftspartner gewendet. Dieser war sofort von unserer Idee begeistert und die Umsetzung unserer Vorstellungen von einem "perfekten Behälter" konnte beginnen.
Warum gerade diese Behälter?
Die Auswahl der Dishcircles war realtiv schnell getroffen. Die Idee dabei war, ganz einfach! Wir haben geschaut, welche Formen im Einwegbereich den Mengenmäßig größten Verbrauch hatten, da kamen wir schnell auf unsere Bowl, die Rechteck-Schale und den runden Teller.
Das ganze haben wir dann noch mit einigen unserer Lieblingskunden besprochen, als auch von der Anwenderseite das GO kam, haben wir die Fertigung der Werkzeuge in Auftrag gegeben.
Wir sind sehr froh, dass wir uns für diesen Schritt entschieden haben und freuen uns sehr auf die Resonanz der Öffentlichkeit. So haben wir den Innovationspreis "Rheinland Genial" von der Vereinigung "Metropolregion-rheinland" verliehen bekommen und freuen uns auf alle weiteren Menschen und Institutionen, die an unserem Produkt interessiert sind.
Wir werden in den kommenden Monaten auf jeden Fall weiter an der Erweiterung des Sortiments arbeiten und hoffen euch bald neue innovative Ideen zur Verpackungsmüllvermeidung präsentieren zu können.
Danke für das Lesen dieses Textes :-)
Euer Marlon Brückmann
(Geschäftsführer Sedullat und Projektleiter DishCircle)
